Für die Viele ist der häufigste (weil regelmäßige) Anlass außerhalb zu Essen die Arbeit. Deshalb möchte ich im Rahmen unseres Blogevents „Vegan unterwegs – von der Mittagspause bis zum Urlaub“ heute darüber schreiben, wie ich selbst im Arbeitsalltag dafür sorge auch unterwegs vegan genießen zu können.

Stop – eigentlich ist das nicht korrekt, denn im Grunde sorge ich dafür nicht selbst, sondern ich werde von meiner wunderbaren Frau königlich umsorgt. Jeden Tag. Nach dem Abendessen bereitet sie nicht nur einen Teil des Frühstücks vor, sondern kümmert sich auch noch darum, dass wir am nächsten Tag etwas zu essen haben. Dafür auch an dieser Stelle mal: Vielen Dank. Du bist eine wahre Heldin. <3

Und jetzt zurück zum Thema: Vegan in der Mittagspause 🙂

Die Rahmenbedingungen: Wo wir arbeiten und wann wir dabei essen

Ich verbringe vier Tage in der Woche tagsüber als Schreibtischtäterin in einem mittelständigen Unternehmen. Frühstück und Abendessen genieße ich zu Hause, aber das Mittagessen ist während meiner Mittagspause „fällig“. Wir haben zwar keine Kantine, aber eine Gefriertruhe mit von der Firma bezuschussten Frosta-Gerichten, bei denen mindestens eine Sorte auch vegan ist (vielleicht sind es mittlerweile auch mehr, ich nutze die Frosta-Truhe so selten, dass ich es nicht mit Sicherheit sagen kann). An 99% der Tage esse ich mitgebrachtes Essen von zu Hause, vor allem weil ich es lieber mag als Convinience-Essen.
Neben dem Haupt-Essen gibt es zwei weitere Essens-Anlässe beim Arbeiten: „Der kleine Hunger zwischendurch“ und „das Anlass-Essen“, also Geburtstage, Veranstaltungen, größere Meetings und sonstige Anlässe zu denen irgendwie Essen gereicht wird – das ist bei uns in der Firma übrigens ziemlich häufig der Fall 😉

Mein veganes Essen auf der Arbeit – Mittagspausen, Snacks und Meetings

Zum Mittagessen habe ich so gut wie immer ein bis drei Dosen mit Essen dabei – ehrlich gesagt brauche ich meistens eine zweite Tasche 😉 Sehr häufig ist das eine Dose mit Blattsalaten (gerne bunt gemischt, zum Beispiel Endivie und Babyspinat), ein paar Nüssen und zum Beispiel Chia-Samen, ein Glas mit einem selbstgemachten Dressing dass ich aber erst kurz vor dem Essen mit dem Salat vermische und eine weitere Dose mit angebratenen Möhren, Tempeh, Erdnusstofu oder ähnlichem. Ein weiteres häufiges Mittagessen ist eine große Dose mit Rohkost-Sticks und eine kleinere mit einem leckeren Dip, zum Beispiel Hummus. Oder ich habe „Reste“ vom Vortag dabei, zum Beispiel Pizza, Lasagne, eine Portion Nudeln oder Reis mit Gemüse. Meine Kollegen schielen oft ein bisschen neidisch auf meinen Teller und ich höre oft, dass sie selbst auch vegan leben würden, wenn ihnen jemand etwas so tolles kochen würde. Das Mittagessen muss vor allem gut zu transportieren sein und satt machen. Am liebsten ist es mir außerdem, wenn ich es auch draußen essen kann, denn wenn das Wetter mitspielt, esse ich gerne außerhalb des Büros und schnappe dabei etwas frische Luft. Zum Nachtisch gibt’s dann meistens etwas Obst oder einen Müsli-Riegel oder ein Stück Kuchen – je nachdem was ich so mitgebracht habe oder was sich so findet. Womit ich übergangslos zum nächsten Essens-Anlass komme: Der kleine Hunger zwischendurch. Montags und Mittwochs kommt frisches Obst in die Firma (wenn ich das schreibe klingt es, als würde es sich um eine kleine Prozession von Äpfeln, Birnen, Bananen und Träubchen handeln, die fröhlich bei uns durch die Eingangstür spazieren. Sie winken! Das Bild gefällt mir, deshalb lasse ich den Satz mal so stehen 😉 ) Also: Montags und Mittwochs kommt Obst. Das ist nicht nur sehr nett von meinem Arbeitgeber für uns Mitarbeiter, sondern auch sehr praktisch, denn Obst ist vegan 😉 Das Obst ist auch innerhalb kürzester Zeit weg (was bei allem Essbaren bei uns in der Firma so ist). Dienstags und Donnerstags habe ich meistens einen Apfel in der Tasche. Außerdem versteckt sich in meiner Schublade stets ein kleiner Vorrat veganer Snacks, zum Beispiel Müsli-Riegel. Außerdem bringt bei uns ständig jemand etwas zu Essen mit (mich eingeschlossen), so dass es auch immer mal veganen Kuchen gibt. Auch da bin ich gut versorgt. Natürlich gibt es auch oft Kuchen oder andere Naschereien die nicht vegan sind. Weil ich aber immer eine Alternative in der Schublade habe, ist das völlig unproblematisch.<
Zu guter letzt: das „Anlass-Essen“. Vor einigen Monaten ist es plötzlich zum ersten mal passiert: Es stand beim bestellten Essen etwas veganes dabei. Ich habe mir Löcher in den Bauch gefreut, über das Brötchen mit einem „vegan“ Fähnchen – und seither gab’s das einfach immer. Wenn Pizza bestellt wird, dann eben auch eine in vegan, wenn’s belegte Brote gibt, dann auch welche mit Margarine und ohne Käse und beim Nachtisch gibt’s dazu einfach auch Obstsalat. Ich weiß in der Firma von mindestens 5 Leuten die voll- oder bevorzugt vegan essen und ich freue mich, dass beim Bestellen darauf geachtet wird!

L’enfer c’est les autres – manchmal aber auch nicht: Wie die anderen reagieren

Als ich angefangen habe vegan zu Essen war’s noch ein bisschen komisch, aber vor allem weil alle so neugierig waren und ich es nicht gewohnt war, mein Essen zu erklären. Die Neugierde war aber überwiegend wohlwollend. Mittlerweile ist’s ganz normal und weil ich immer mal veganen Kuchen in den Aufenthaltsraum stelle (und diesen auch als vegan kennzeichne) bekomme ich ganz oft tolle Komplimente dafür, wie toll es ist „was man in vegan so machen kann“ 🙂 Lustig ist es allerdings immer, wenn wir in unserer Abteilung zusammen essen.

Bei unserer kleinen Weihnachtsfeier hat meine Chefin versucht, alle Essensvorlieben der Abteilung in einer Plätzchensorte zu vereinen und vegane, kohlehydratfreie Plätzchen gebacken. Eine andere Kollegin hat Orangen für alle mitgebracht und so bekommen wir sogar unsere verschiedenen Essgewohnheiten gut unter einen Hut. Wir müssen nur aufpassen, jetzt keine/n Gluten-Allergiker/in dazuzubekommen 😉

Fazit

Gut vorbereitet ist es völlig unproblematisch in der Mittagspause vegan zu essen – mit netten Kollegen und in einer freundlichen Firma wie bei mir ist es natürlich noch leichter.