Der Winter ist vorrüber und der Frühling beginnt langsam, es sich in unseren Breitengraden gemütlich zu machen. Und wisst ihr was? Wir haben Euch noch gar nicht von unserem Winterurlaub erzählt – obwohl das durchaus interessant für Euch sein könnte, wenn ihr Lust auf einen tollen Wellness-Urlaub mit veganer Verpflegung habt.

Meer-Urlaub in Österreich?

Während es einige Orte gibt, an die wir seit Jahren immer wieder fahren und dort fast ein zweites Zuhause haben, verbringen wir unseren Winterurlaub regelmäßig an Orten die wir noch nicht kennen. Und so kam es, dass wir in diesem Jahr zum ersten Mal in den Schnee gefahren sind. Freiwillig. Ohne dass ein Meer in der Nähe war. Und das kam so:
Im November waren wir sehr unklar, wohin die Januar-Reise gehen soll. Wer uns fragte bekamt als Antwort nur „wissen wir noch nicht, aber ganz sicher ans Meer.“ Wir lieben das Meer und sehnten uns nach Erholung und Rückzug. Und dann stolperten wir über das Hotel „die Wasnerin“ in Bad Aussee in Österreich. Nun liegt ja Österreich bekanntlich nicht ganz direkt am Meer und die Berge waren bisher auch nicht unser favorisiertes Reise-Ziel (um ehrlich zu sein: Wir waren noch nie zusammen in den Bergen). Aber ganz ähnlich wie schon bei manch anderen „neuen“ Reisezielen wurde aus dem ersten Interesse („Schau mal, da gibt es jeden Tag veganes Essen“, „Oh, das ist aber ein schöner Wellnessbereich“, „Ach, da kann man auch Yoga machen“, „Vielleicht ist der Langlauf-Schnupperkurs auch interessant“) nach und nach die Überzeugung: Ja, die Wasnerin soll es sein. So ein Hotel-Urlaub mit Wellness, Yoga und veganem Essen klang nach genau dem richtigen Plan für ein paar entspannte Tage. Und so kam es, dass wir uns Anfang Januar auf den Weg Richtung Bad Aussee machten. Die Schneeketten im Kofferraum, das Autobahn-Pickerl an der Windschutzscheibe und das Känguru im CD-Player fuhren wir neugierig gen Süden und kurz hinter München erhoben sich in der Ferne majestätisch die Alpen. Gegen Nachmittag kamen wir bei der Wasnerin an und wurden auf unser Zimmer begleitet – los ging’s mit dem Urlaub.

Die Wasnerin von außen. Foto: Christian Jungwirth (Pressefoto)

Die Wasnerin von außen.
Foto: Christian Jungwirth (Pressefoto)

Loser-Blick und eine besondere Karaffe – Auszeiteln für Beginner

Wir haben uns für eines der Loser-Zimmer entschieden. Die heißen so, weil sie einen traumhaften Ausblick auf den Berg „Loser“ bieten: Durch die breite Fensterfront hindurch und sogar aus der Badewanne heraus 😉 Wir waren super glücklich mit unserem Zimmer in dem es nicht nur ein großes, gemütliches Bett, ein geräumiges Bad und allerlei schnuckelige Details gab, sondern das praktischerweise direkt neben dem Yogaraum und dem Wellnessbereich lag, der ja einer der Gründe für unsere Entscheidung gewesen ist. Überall gab es praktische Hinweise (zum Beispiel über die Kissen-Bar) und auf dem Tisch eine ganz besondere Karaffe. Wir waren neugierig und füllten noch flink die Kanne, bevor wir uns in unsere Bademäntel kuschelten, die Badeschuhe anzogen und auf zum Spa watschelten.

Das war der Ausblick aus unserem Zimmer

Das war der Ausblick aus unserem Zimmer

Der lebensgroße "Wächter der Zeit" beschützt den Garten der Wasnerin und ist ein Symbol für die Vergänglichkeit und Schnelllebigkeit der Zeit.

Der lebensgroße „Wächter der Zeit“ beschützt den Garten der Wasnerin und ist ein Symbol für die Vergänglichkeit und Schnelllebigkeit der Zeit.

Im Garten auf der Schaukel

Im Garten auf der Schaukel

Kurzer Zirben-Exkurs

Wir als Meer-Urlauber hatten vorher noch nie davon gehört, aber bei unserer Vorab-Recherche hatten wir es schon gemerkt: Österreich scheint völlig Zirben-Versessen zu sein. Möbel, Kissen, Öle, Schnäpse und sogar Karaffen gibt es die aus diesem tollen Holz gemacht sind von dem proklamiert wird, dass es den Puls senkt und für einen ruhigeren Schlaf sorgt. Auf dem Tisch stand also eine wunderschöne Glaskaraffe auf deren Öffnung eine Zirbenkugel ruhte. Die Beschreibung erklärte, dass man die Karaffe mit Wasser füllen und mindestens 30 Minuten warten solle, dann schmecke das Wasser nach Zirbenholz – obwohl die Kugel gar nicht mit dem Wasser in Kontakt kommt.
Kombiniert mit dem weichen Wasser in den Bergen war es mit das leckereste Wasser, das wir je getrunken haben (das Isländische Wasser klammern wir mal aus, als mein Herzensland läuft Island ohnehin überall außer Konkurrenz). Um es kurz zu machen: Wir waren innerhalb kürzester Zeit völlig versessen auf Zirbenwasser.

Schnee im Whirpool – der Wellnessbereich

Wie der Rest der gesamten Wasnerin ist auch der Welnessbereich einfach wunderschön. Holz, Schiefer, Naturmaterialien, eine wunderschöne Inneneinrichtung und eine unheimlich angenehme Atmosphäre sorgen dafür, dass man sich sofort wohlfühlt. Es gibt ein Innen- und ein Außenschwimmbad, mehrere Ruheräume (einer davon mit Kamin), Dampfbad, Sanarium und Zirbensauna (da ist sie wieder, die Zirbe!) in der auch die Aufgüsse stattfinden. Im Saunabereich gibt es außerdem einen großen Außen-Whirlpool in dem man bei Tag Blick auf die Berge hat. Es war herrlich nach der lange Fahrt in diesem warmen Becken zu liegen und die frische Bergluft zu genießen. Und pünktlich zu diesem Zeitpunkt fielen dicke Schneeflocken vom Himmel <3
Die Sauna-Aufgüsse werden in sehr entspannter Atmosphäre von ruhigen, angenehmen Auszeitbegleitern durchgeführt und duften herrlich. Wir waren angekommen!

Was noch erwähnenswert ist: Im Sauna-Bereich gibt es eine Vitalbar mit Wasser, köstlichem Sirup und Trockenfrüchten an der man sich jederzeit bedienen kann. In der oberen Etage des Spa-Bereichs gibt es eine Tee-Bar die ebenfalls ganztägig bereit steht. Im Gesamten Wellness-Bereich ist die Atmosphäre ruhig, gepflegt und entspannt.

Einer der Ruheräume mit Bergblick. Foto: Alexander Koller (Pressefoto)

Einer der Ruheräume mit Bergblick.
Foto: Alexander Koller (Pressefoto)

Das wunderbare Außenschwimmbad. Foto: Alexander Koller (Pressefoto)

Das wunderbare Außenschwimmbad.
Foto: Alexander Koller (Pressefoto)

Frühstück, Jause, Abendessen und neue Worte

In der Wasnerin bucht man die Übernachtung immer mit den „Wasnerin Verwöhnleistungen“. Diese beinhalten im kulinarischen Bereich das Frühstück, eine Nachmittagsjause und ein 5-Gang-Menü am Abend.

Am Abend gibt es drei 5-Gang-Menüs zur Auswahl, wovon bei den ersten vier Gängen immer eine vegane Option dabei ist (der fünfte Gang ist Käse und am Abend ist kein veganer Käse verfügbar). In der Gäste-Zeitung (die es jeden Tag beim Frühstück gibt) kann man sich schon mal mit dem Abendessen beschäftigen und darauf freuen. Das war auch deshalb total toll, weil wir sehr auf Österreich-Deutsch-Kulinarik-Sprach-Unterschiede stehen. So gab es zum Beispiel an einem der Tage „Karfiollaibchen mit Rollgerstl und Kräutersoße“, ein andermal „Zucchinipuffer mit süß-saurem Mangochutney und mariniertem Vogerlsalat“ oder zum Nachtisch zum Beispiel „Mohnjoghurt mit Beerenröster und Cassissorbet“. Das Essen war vorzüglich – für Gaumen und Auge. Am ersten Tag hatten wir ein bisschen Sorge wegen der Portionsgrößen – wir sind ja doch gute Esser und die Portionen sehen vornehm klein aus – aber vier Gänge plus Brot vorneweg machten auch uns glücklich und zufrieden satt 🙂
Was uns außerdem gefallen hat: In der Wasnerin gibt es eine gute Auswahl an alkoholfreien Getränken. Auch beim Abendessen gab es täglich eine Empfehlung für ein alkoholfreies Getränk des Tages.

Das Frühstück war fulminant – auch für uns Veganerinnen. Neben einer hervorragender Müsli-, Obst- und Kompott-Auswahl gab es auch vegane Brötchen, selbstgemachte Marmeladen (zum Beispiel Ribisl-Marmelade… hihi), vegane Wurst und veganen Käse und immer mal auf Nachfrage auch ein warmes veganes Gericht (Porridge zum Beispiel). Dazu guten Tee und Kaffee (natürlich auch mit Pflanzenmilch verfügbar), täglich grünen Smoothie und – mein Highlight – eine automatische Orangensaft-Presse bei der man sich ganz tollen frischgepressten O-Saft holen konnte. Vom Frühstück mussten wir immer zurück zum Zimmer rollen, weil’s so herrlich war – gut dass wir vorher schon schwimmen waren und Yoga geübt hatten 😉

Dritte Mahlzeit im Bunde ist die Nachmittags-Jause (wieder so ein lustiges Wort das wir hier in Hessen nicht kennen). Hier gab es zwischen 14 und 16 Uhr Suppe, Salate und Kuchen vom Buffet. Bei der Nachmittagsjause gab es nicht immer direkt am Buffet etwas veganes, aber auf Nachfrage wurden wir aus der Küche immer hervorragend versorgt. Der Apfel-Walnuss-Kuchen und die Schokoladen-Torte sind uns ebenso in bester Erinnerung wie leckere Salate und wärmende Suppen.

Wunderbare Schokotorte bei der Nachmittagsjause

Wunderbare Schokotorte bei der Nachmittagsjause

Aktivitäten

So, und was macht man nun in einem Urlaub der weder in einer Stadt noch am Meer verbracht wird? Eigentlich ganz ähnlich Dinge: Gut Essen, sich Entspannen und gutes Tun, neues Ausprobieren, Yoga und Schwimmen und gepflegt Zeit zu Zweit verbringen. In unserem Winterurlaub hat das ganz konkret so ausgesehen: Direkt nach dem Aufstehen haben wir die klare Luft und Ruhe des Außenschwimmbads genossen und ein paar Bahnen gezogen. Danach ging es an fast allen Tagen zum Yoga-Kurs. In der Wasnerin gibt es ein Umfangreiches Aktiv- und Freizeitprogramm (zum Teil kostenpflichtig, zum Teil inklusive) zu dem man sich anmelden kann. Das sind mal Wanderungen, mal Yoga oder Sportkurse. Auch an manchen Abenden gibt es besondere Programmpunkte: So war an einem Abend in der Hotelbar ein Jazz-Abend, an einem anderen Abend gab es eine literarische Lesung. Aber zurück zu unserem Tagesablauf 😉 Nach dem Yoga gings zum Frühstück, danach rollten wir kurz auf unser Zimmer und begaben uns dann nach draußen. Bei strahlendem Sonnenschein in einem Hotelinternen Langlauf-Schnupperkurs (Langlauf-Skier können im Hotel gratis geliehen werden) standen wir zum ersten mal auf Skiern und hatten ziemlichen Spaß dabei. Ein andermal sind wir mit der Gondelbahn auf die Tauplitz gefahren und haben auf knapp 2000 Metern Höhe die Sonne genossen und Skifahrer bewundert. An den meisten Tagen stand aber einfach ein ausgiebiger Spaziergang durch den Schnee auf dem Programm, bevor es zur Nachmittagsjause und dann in den Wellness-Bereich ging. Nach dem Abendessen haben wir dann meistens noch ein, zwei Runden Billard gespielt und sind schließlich vorbei an der Lese-Ecke und dem knisternden Kamin auf unser Zimmer gegangen. Es war eine herrlich entspannende Zeit.

Spazierengehen im Schnee

Spazierengehen im Schnee

Schneemännchen bauen

Schneemännchen bauen

Langlauf-Schnupperkurs

Langlauf-Schnupperkurs

In der Gondelbahn hoch auf die Tauplitz

In der Gondelbahn hoch auf die Tauplitz

Gipfelpanorama und Schattenquatsch

Gipfelpanorama und Schattenquatsch

Fazit oder: Berge sind auch schön

Wir kamen so energiegeladen aus diesem Urlaub, wie wir schon lange nicht waren. Wenn ihr nach einem schönen Wellness-Hotel sucht das nicht unbedingt am Meer sein muss (ich muss sagen, Berge sind auch schön!) dann empfehlen wir Euch einen Besuch bei der Wasnerin von ganzem Herzen. Der Wellnessbereich ist fantastisch, das Essen köstlich, das Hotel wunderschön. Wir kommen bestimmt wieder.
Übrigens: Der Zirben-Wahn hat uns auch erwischt. Eine Zirbenkaraffe ziert seit Januar auch unseren Esstisch. Das harte Darmstädter Wasser schmeckt zwar nicht annähernd so toll wie das weiche Bergwasser in Bad Aussee, aber wir lieben die Karaffe trotzdem sehr.

Schnee-Quatsch

Mehr Infos: Die Webseite der Wasnerin ist sehr informativ und umfangreich. Unter http://www.diewasnerin.at findet ihr bestimmt alle Infos die ihr braucht – und falls ihr noch Fragen habt, wendet Euch einfach an das nette Rezeptions-Team.